Kaufberatung für Gitarren, Ukulelen und (fast) alle anderen Instrumente.

Die richtige Kaufentscheidung entscheidet sehr oft über Erfolg oder Misserfolg beim Erlernen eines Instrumentes.
Eine gute Gitarre macht einfach Freude! Deshalb hier einige Tips und Informationen zum Thema Gitarrenkauf:

Meister- bis Jugendgitarren

Gute Gitarren sind nicht billig! Das Anfertigen einer Gitarre ist Arbeit mit einem lebendigen Material. Eine nur wenige Millimeter starke Zarge zu biegen, ist eben aufwendiger, als Spanplatten zu Schränken zu verarbeiten.


Stoll Gitarrenbauer

Ob eine Gitarre klingt oder nicht, entscheidet sich schon bei der Auswahl der Hölzer. Die anderen wesentlichen Faktoren sind die Konstruktion und die handwerkliche Sorgfalt, mit der die Gitarre gefertigt wurde. Mehr dazu auch in dem nebenstehenden Video.

Für eine Meistergitarre der Spitzenqualität werden in der Regel 5000,- € bis 10 000,- € gezahlt. Konzertgitarren in dieser Kategorie werden fast durchweg von Einzelpersonen in kleinen Werkstätten gebaut.

Marktwerte von bis zu einigen Millionen Euro, wie sie z.T. für Stradivari-Geigen üblich sind, sind auch bei Gitarren bald vorstellbar. Sammler zahlen schon jetzt unglaubliche Summen:

Eine Gibson Les Paul Sunburst aus dem Jahr 1959 – von Kennern als Stradivari der E-Gitarren bezeichnet – kostet heute mindestens 300 000 US-Dollar. Wenn demnächst das Auktionshaus Christie´s in New York wertvolle Musikinstrumente versteigert, gehören zwei Gitarren zu den teuersten Angeboten: eine Gibson Flying V für 80 000 Dollar und eine Martin-Akustikgitarre für 90 000 Dollar.

Für Sammler ist dann auch noch entscheidend, welcher der Gitarrengötter seinen Handschweiss auf dem Instrument verewigt hat. Eric Claptons schwarze Stratocaster „Blackie" erzielte auf einer Auktion 959 500 Dollar. Der Microsoft Mitbegründer Paul Allen bezahlte 1,6 Millionen Dollar für die weiße Fender, mit der Jimi Hendrix 1969 auf dem Woodstock-Festival spielte. Eine Gibson SG, die Beatle George Harrison auf dem Album „Revolver" benutzte, wechselte für 570 000 Dollar den Besitzer. Eine Akustikgitarre der Marke „Egmond" aus dem Besitz des Ex-Beatles war einem Sammler 470 000 Dollar wert. Harrisons Vater hatte das erste Instrument seines Sohnes einst für sechs Dollar gekauft.

Letztendlich: Alles, was über einen Preis von 10 000,- € hinausgeht, wird in den großen Namen des Gitarrenbauers oder des Vorbesitzers investiert.

Meistergitarren:

Als Meistergitarren bezeichnet man Konzertgitarren ab einem Preis von 2500,- €. Diese Instrumente sind durchweg aus massivem Hölzern gefertigt und werden nahezu ausschliesslich in Handarbeit in kleinen Werkstätten hergestellt.
Als Korpusholz wird in der Regel Palisander, Ahorn oder - bei den "Flamencas" - Zypresse verwendet. Bei den Decken kommen in der Regel Hochgebirgsfichten in AAA Qualität oder Zeder zum Einsatz. Selbstverständlich findet man in dieser Preisklasse nur Ebenholzgriffbretter.

Semi-Meistergitarre:

Im Bereich von 2500,- € bis 5000,- € erhält man Instrumente, die bereits durchaus mit Meistergitarren mithalten können. Durch Arbeitsteilung und Vorfertigung kann man bei fast gleicher Materialgüte, aber wesentlich weniger Zeitaufwand, sehr gute Konzertgitarren herstellen. Auch in dieser Klasse werden massive Korpushölzer verwendet.

Estudio-Gitarren:

Als Estudio-Gitarren bezeichnet man in Fachkreisen Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 750,- € und 2500,- €. Sie eignen sich in entsprechendem Rahmen durchaus als Solisteninstrumente, da sie tonlich bereits über genügend Ausgeglichenheit und Trennschärfe verfügen.

Schülergitarren:

Im Preisbereich zwischen 250,- € und 750,- € siedelt man die sogenannten Schülergitarren an. Der Klang dieser Instrumente ist bereits ausgeglichen und Obertonreich und sie verfügen ausnahmslos über massive Tonholzdecken und sind handwerklich solide verarbeitet. Die Korpushölzer sind hier meist nicht massiv.

Grundsetzlich gilt: Lieber eine gut gebaute Teilmassive, als eine schlecht gebaute Vollmassive!

Anfängergitarren:

Die Einsteigermodelle unter den Konzertgitarren findet man im Preisbereich zwischen 89,- € und 250,- €.

Auch Instrumente dieser Preisklasse sollten leicht spielbar und "oktavrein" sein. Auch wenn sie keine massive Decke haben und nicht laut klingen, sollte man doch zumindest keine "schiefen" Ohren bekommen.

Kindergitarren:

Die Preisgrenze von 79,- € bis 150,- € sollte man beim Gitarrenkauf in der Regel nicht unterschreiten. In diesem Bereich findet man speziell für Kinder im Altersbereich von fünf bis 14 Jahren brauchbare Instrumente, die allerdings meistens gesperrte Decken haben.

Grundsätzlich sollte man Konzertgitarren immer im guten Fachhandel erwerben - egal welcher Preisklasse sie angehören.

Zeder oder Fichte?

Der Anfänger entscheidet sich gern für eine Zederndecke, da sie selbst bei mangelnder Technik "warm und angenehm", meist auch lauter klngt.
Auf den richtig guten Gitarren findet man jedoch nicht ohne Grund fast ausnahmslos Fichtendecken.

Nach einigen Jahren Einspielzeit entwickelt sie viel mehr Obertöne und ein längeres Sustain. Man spricht von einem "singenden Ton".

Außerdem "trägt" die Fichte weiter, d.h. man hört sie auch in größerem Abstand sehr gut.